Montag, 23. Mai 2011

Kanada 1

Reisebericht (Nova Scotia – New Brunswick - Québec - Montreal) ( 5. – 20.05.2011) 3685km



Nach doch einigen turbulenten Zeiten in der letzten Phase und Abschiedstränen am Vorabend verabschiedeten wir uns von Familie, Freunden und Haus. Der Zug brachte uns zum Flughafen nach Zürich. Da unser Gepäck zwar nicht zu schwer war, aber auf die falschen Koffer verteilt, packten wir die sorgsam eingepackte Ware nochmals um, diesmal eher rustikal. Die US Airways brachte uns über Philadelphia, mit 7 Stunden Aufenthalt im Flughafengebäude, nach Halifax. Um Mitternacht (6 Uhr MEZ) sanken wir müde ins Bett in unserm zentralgelegenen Hotel.

Am Morgen konnten wir unser Fahrzeug (von nun an DALANUMA genannt) in Empfang nehmen. Trotz unseren Befürchtungen von strengeren Kontrollen wegen Osama Bin Laden lief alles wie am Schnürchen. Die Transportfirma Seabridge hat alles sehr gut vorbereitet und umschrieben. Zuerst musste das Büro der Transportfirma, dann das Büro der Zollbehörde aufgesucht werden. Danach ab in den Hafen um unser Fahrzeug in Empfang zu nehmen. Die Kontrolle um und im Fahrzeug ergab keine Beanstandung. Die ganze Prozedur dauerte nicht einmal 2 Stunden. Danach galt es aufzutanken, Gas aufzutreiben und uns einzurichten.

Den Abend genossen wir im Hotel mit einem für diese Gegend spezielle Delikatesse, den Hummer


Am anderen Morgen, nach einem kräftigen Morgenessen beginnt unsere langersehnte und lange vorbereitete Reise. Soweit so gut aber das Wetter, da kommt man aus einem Alpenland, verreist bei sonnigem Wetter über 20oC, was treffen wir in Nova Scotia, Regen, Nebel, Temperaturen zwischen 4 und 10oC !!! Wir werden vorläufig nicht mehr auf dieses Thema zurückkommen bis tatsächlich besseres Wetter kommen wird.



Die erste Etappe galt natürlich Peggy’s Cove dieser eindrückliche Leuchtturm, mit der kleinsten Poststelle der Welt, ist sicher der meist besuchte in dieser Gegend.


Ganz in der Nähe erinnert ein schlichtes Denkmal an den Absturz der Swissair DC10 im Jahre 1998. Ueber 220 Menschen verloren damals ihr Leben. Beim Besuch dieser Gedenkstätte, wir waren ganz alleine, wurden wir schon nachdenklich und konnte nur ahnen, wie es damals den Angehörigen zumute gewesen sein muss.


Die nächsten Etappen führten uns über den östlichen Teil der Insel Nova Scotia. Eine rauhe Gegend, zu dieser Zeit ohne Frühlingserwachen, vieles ist noch geschlossen und es regnet, ist kalt und unfreundlich. Der Besuch, des noch allerdings geschlossenen Fort Anne, lockerte die Stimmung ein wenig auf, dennoch konnte uns nichts mehr in Nova Scotia halten.




Ganz nahe an der US Grenze fahren wir in der Provinz New Brunswick nach Norden. Die vorgesehene Wanderung um Fundy NP viel buchstäblich ins Wasser, so genossen wir die Wasserfälle der in Saint John und Grand Falls. Ein Schauspiel sondergleichen erlebten wir bei den Reversing Falls. Durch den starken Regen und der Gezeiten, verändert sich der Wasserstand bis zu 16m!, was natürlich ein wilde und eindrückliche Angelegenheit  ist. Das bei Ebbe abfliessende Wasser wird von der neuen Flut bereits wieder überströmt. Das hat natürlich auch die Bewohner dieser Gegend geprägt und wird je nach Interesse ausgenutzt.


Die Uebernachtung in Mc Adam war nichts besonderes. Besonders war aber, dass wir um morgens um 08.00h eine zufällige Bekanntschaft machen durften. Geal Swan zeigte uns den schönsten, grössten und besterhaltenste Bahnhof von Kanada. Das im Jahre 1900 gebaute steinerne Gebäude ist tatsächlich ein Prunkstück und wird heute für verschiedenste Anlässe gebraucht. Selbst einem Rock'n Roll, gespielt aus der schönen, alten Musikbox, konnten wir nicht wiederstehen und bewegten unsere alten Knochen doch noch ordentlich im heissen Rhytmus.

Unsere Reise führt uns zuerst nördlich über Hartland mit der längsten Holzbrücke der Welt ,zu den Grand Falls, wo gigantische Wassermassen in die tiefe stürzen, nach Campelton. Jetzt wechseln wir nicht nur den „Kanton“ und fahren in der Province de Québec Richtung Osten, sondern auch die Sprache mussten wir auf Französisch umstellen. Bald erreichen wir den östlichsten Punkt unserer Reise, nämlich den den berühmten Lochfelsen von Percé. Das Wetter erreicht wohl auch den Höhepunkt vom Möglichen, es ist kalt (3 Grad), windig, neblig, regnerisch, einfach miserabel, zum Glück haben wir unseren DALANUMA  mit einer effizienten Heizung, so können wir uns immer in die warme "Stube" zurückziehen.  Auf Meereshöhe liegt im Strassenrand immer noch viel Schnee, angeblich hatte diese Gegend ca. 5m Schnee der natürlich zuerst aufgetaut werden muss.
Nun fahren wir Richtung Westen, eine schöne Strasse führt uns dem St. Lawrence Strom entlang nach Québec. Die Gegend ist wunderschön, eine Berg und Talfahrt, sehr touristisch wird es hier im Sommer zu gehen. Jetzt ist noch alles ruhig.


 Es ist Sonntagabend, wir skypen mit unseren Kindern um die neuesten Informationen aus der Schweiz zu erhalten. Als Grossereignis können wir  Sonnenschein und blauer Himmel melden. Unser Nachtlager schlagen  wir in Trois Pistoles auf. Dieser Wild-West klingende Name ist nicht auf 3 Pistolen, sondern auf 3 Kirchtürme zurückzuführen, die majestätisch in  den Himmel ragen.
Die Weiterfahrt,  natürlich wieder mit miesem  Wetter, ist geprägt von wunderschönen Farmen. Das Land ist topfeben, die riesigen Felder werden auch mit entsprechend grossen Maschinen bewirtschaftet. Grosse Möwenschwärme finden in der frisch gejauchten Erde ihre Nahrung.

Wir treffen in Québec ein und planen die Stadtbesichtigung. Wir beginnen am Vieux Porte und bestaunen die Malerei an einer Hauswand am Place Royal. Durch wunderschöne 

Hausfasada am Platz Royal in Quebec

Gässchen gelangen wir  zu der Kathedrale Notre Dame de Québec. Bei eisigem Wind sind wir froh im Chateau Frontenac  uns aufwärmen zu können. Die weit-läufige (15ha), aber imposante Festungs-Anlage der Zitadelle, die zwischen 1820 – 1832 gebaut wurde und gilt als die grösste in Kanada gebaute Anlage.  Der nächste Besuch galt dem Parlamentsgebäude und der imposanten Umgebung. Eine Rund-fahrt mit dem Ecolobus rundet unseren Besuch in Québec ab. Einkaufen und Nachtessen kochen sind unsere nächsten Tätigkeiten. Müde und mit vielen Eindrücken reicher, sinken wir ins Bett.


Endlich besser Wetter, aber eine neue unangenehme Situation meldet  sich in Form eines Oelverlustes am Motor. Ab an eine der vielen Ford-Garage.  Die können zwar den Oelverlust feststellen aber beheben können sie ihn nicht, da sie keine Teile von einem europäischen Fahrzeug bekommen! Ich bestelle diese in der Landhof-Garage in der Schweiz und ich bekomme diese per DHL. Nun eine Weiterfahr ist trotzdem möglich, also nichts wie los. Vorbei an riesigen Felder, die zum Teil immer noch überschwemmt sind, treffen wir am frühen  Nachmittag in Montreal ein. Wir besichtigen das Olympische Gelände mit dem markanten Tower
Hier endet der 1. Bericht unserer Reise. Das Fazit ist durchzogen, durch das sehr schlechte Wetter und der frühen Jahreszeit. Da Vieles war noch geschlossen war, sind wir grössere Strecken gefahren, als vorgesehen. Die Leute waren sehr nett und hilfsbereit, alle hoffen auf  wärmere Zeiten. Der Osten ist eine wilde rauhe Gegend, die natürlich auch seine Reize hat.
Nun freuen wir uns auf die nächste Zeit.
Liebe Grüsse   Elsbeth und Paul






           






Montreal Tower
  und dem schildkötenförmigen Dach des Biodoms, des ehemaligen Velodroms an der Olympiade 1976. Im Biodom ist heute eine Interessante Ausstellung über 
"Schildkrötenbau" Velodrom jetzt Ausstellungsgebäude
Tiere und Pflanzen von ganz Kanada ausgestellt. Durch das suchen eines Parkplatzes für unseren DALANUMA, kommen wir ungewollt  zu einer Stadtrundfahrt.  Ein warmer Sommerabend lädt uns zu einem Stadtbummel ein.  Am nächsten Morgen liegt Montreal im Nebel, wir besuchen zuerst die Insel 
Biosphère in Montreal
Sainte Helene
mit der Biosphère mit einer Ausstellung über das Oekosystem . Weiter auf die Ile de notre Dame mit dem olympischen Ruderbecken, dem Spielkasino, wo natürlich einige Dollar verspielt wurden und der Formel 1 Rennstrecke Gilies Villeneuve, die wir, trotz Vorbereitungen für das kommende Rennen, mit unserem Fahrzeug umrunden durften.